Initiative Unternehmensimmobilien: zurückhaltende Investmentmärkte, positive Vermietungsergebnisse

04. August 2023

Die Verunsicherung der Wirtschaft und Verbraucher im Zuge des Ukraine-Kriegs, der Leitzinserhöhungen und der Energiekrise gegen Ende 2022 hat sich auch auf den Markt für Unternehmensimmobilien ausgewirkt. Im aktuellen Marktbericht zur zweiten Jahreshälfte der Initiative Unternehmensimmobilien geben die teilnehmenden Marktakteure Einblick in ihre Zahlen.

Investmentaktivitäten rückläufig

 

Der Investmentmarkt der Unternehmensimmobilien war 2022 wie in allen Assetklassen von Zurückhaltung geprägt. Während sich die Investitionstätigkeit im ersten Halbjahr noch recht robust zeigte, ging sie in der zweiten Jahreshälfte um 19 Prozent zurück. Für den Rückgang der Investitionsbereitschaft macht der Bericht den Zinsanstieg verantwortlich, der zu Renditesteigerungen und Kaufpreisabschlägen geführt und in der Folge die Investoren zum Abwarten veranlasst habe.

 

Auch die gestiegenen Energiekosten, die das verarbeitende Gewerbe und die Logistikbranche belasteten, hätten die Investitionsbereitschaft gedämpft. Dennoch waren Produktionsimmobilien in der zweiten Jahreshälfte mit knapp 500 Millionen Euro Investitionsvolumen die beliebteste Anlageklasse. Gewerbeparks und Transformationsimmobilien folgen mit einem Volumen von jeweils rund 300 Millionen Euro, Lagerimmobilien bilden mit etwas mehr als 200 Millionen Euro das Schlusslicht der betrachteten Gruppen. Das Investitionsvolumen der Transformationsimmobilien ist allerdings nur bedingt aussagekräftig, da es sich dabei lediglich um eine Einzeltransaktion im Berliner Stadtgebiet handelte.

 

Auffällig war im vergangenen Jahr der außergewöhnlich hohe Anteil ausländischer Käufer, der mit 46,1 Prozent deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 13 Prozent lag. Auf der Verkäuferseite wurden 78 Prozent inländische Akteure verzeichnet.

 

Vermietungsmarkt zeigt sich positiv

 

Der Vermietungsmarkt zeigte sich im zweiten Halbjahr leicht positiv. Der Flächenumsatz stieg um 7,5 Prozent auf 1,34 Millionen Quadratmeter und lag damit rund fünf Prozent über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Trotz steigender Mieten blieb die Flächennachfrage stabil. Besonders gefragt waren Produktionsflächen mit rund 730 Millionen Quadratmetern, gefolgt von Lagerflächen mit knapp 340 und Gewerbeparks mit knapp 240 Millionen Quadratmetern. Auffällig war im zweiten Halbjahr die Nachfrage nach Flächen ab 10.000 Quadratmetern, die 40,2 Prozent der nachgefragten Flächen ausmachten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr bedeutet das eine Steigerung um 3,7 Prozent.

 

Fertigstellungen auf Rekordniveau

 

Im zweiten Halbjahr 2022 wurden gruppenübergreifend ca. 1,75 Millionen Quadratmeter an Unternehmensflächen fertiggestellt, was das erste Halbjahr und die Halbjahreswerte der vergangenen Jahre deutlich übersteigt. Mehr als die Hälfte davon waren Produktionsflächen, mit deutlichem Abstand folgen Lagerflächen und Gewerbeparks.

 

Für das laufende Jahr sei dem Bericht zufolge die Pipeline ebenfalls gut gefüllt, weswegen sich ein weiteres hohes Fertigstellungsvolumen andeute. Allerdings merken die Autoren an, dass wegen des Marktumfelds mit hohen Baukosten und nach wie vor instabiler Lieferketten bei einzelnen Projektentwicklungen mit Verzögerungen zu rechnen sei.

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