Deutscher Gründerpreis für Karlspark-Mieter Ineratec
„Beeindruckende Zukunftsvisionen, herausragende Kompetenzen und beste Geschäftsaussichten mit einem sehr innovativen, weltweit patentierten Produkt“, das bescheinigte die Jury des Deutschen Gründerpreises dem Sieger-Start-Up Ineratec. Das junge Forscherteam hat es geschafft, riesige chemische Anlagen durch Mikroverfahrenstechnik auf Miniaturformat zu verkleinern. Im kompakten Containerformat können die Anlagen nun dezentral auftretende Treibhausgase in synthetische Kraftstoffe und chemische Rohstoffe umwandeln und damit Stoffkreisläufe schließen. Dadurch ist nun eine sowohl dezentrale als auch deutlich wirtschaftlichere Produktion beispielsweise von Kraftstoffen aus regenerativen Energiequellen möglich. Das Besondere: Die Energie kann zusätzlich gespeichert werden. Um auch größeren Herausforderungen gerecht zu werden, können die Mini-Reaktoren nach einem Baukastenprinzip den individuellen Anforderungen angepasst und bei Bedarf flexibel erweitert werden.
Flexibilität ist auch ein entscheidendes Merkmal der Labor-, Produktions- und Büroflächen im Karlspark in Karlsruhe, auf denen die Ineratec-Gründer Dr. Tim Böltken, Philipp Engelkamp und Dr. Paolo Piermartini mit einem inzwischen über 20-köpfigen Team entwickeln, forschen und produzieren. Hier finden sie die idealen Voraussetzungen für das zu erwartende Wachstum der 2014 gegründeten Firma, da die Flächen in hohem Maße anpassungsfähig sind. Zudem lassen sich nicht nur veränderte Flächenanforderungen durch Wachstum und sich verändernde Marktsituationen vornehmen – BEOS und seine Investoren unterstützen das junge Unternehmerteam unter anderem durch eine subventionierte Miete sowie idealen Wachstumsperspektiven für die anstehende Expansion.
Die Anwendungsmöglichkeiten der Mini-Reaktoren sind vielfältig: So können sie nicht nur mithilfe von Solar- oder Windenergie Kraftstoffe für Fahrzeuge produzieren, sondern auch aus Abfallgasen hochwertige Ausgangsstoffe für die chemische Industrie erzeugen. Das neue Verfahren erlaubt dabei sogar, die Energie zu speichern, die aus bislang verschwendeten Ressourcen (und sogar aus vermeintlichen Klimakillern wie CO2) gewonnen wird. Diese kann dann beispielsweise als synthetisches Erdgas Autos antreiben. Eine dezentrale Produktion solchen Treibstoffs war bisher unrentabel, da die nötigen Anlagen sehr viel Platz beanspruchten. Nun sorgen die auf Containermaß reduzierten Kompaktanlagen für eine wirtschaftliche Lösung. Der Clou: Die Technik ist direkt im Container montiert und damit leicht auf Schiffen oder LKWs zu transportieren. Die mehrfach patentierten Reaktoren sind schon jetzt weltweit gefragt und erste Pilotanlagen bereits in Deutschland, Spanien und Finnland in Betrieb. Weitere Mini-Reaktoren kommen demnächst in Kanada, Brasilien, Malaysia sowie in der Schweiz zum Einsatz.
Das Technologiezentrum Karlspark befindet sich im Westen der Fächerstadt, im Zentrum von Knielingen. Der gewachsene Industriepark ist seit fast 60 Jahren fester Bestandteil der Wirtschaftsregion Karlsruhe, die europaweit zu den führenden Standorten der Informations- und Nanotechnologie im Automotive-, Energie- und Mobilitätssektor zählt.