Bauen 4.0: Flächen, Immobilien und urbane Quartiere von Bestand
Wie verändern digitale Prozesse, künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge die Immobilienbranche und welche Wertschöpfungspotenziale setzen sie frei? Das ImmobilienForum 2019 gab darauf Antworten. Mitte Juni lud der IMMOEBS e.V. dafür in die Kalkscheune in Berlin. Unter dem Titel „Wertschöpfung 4.0 – ein Perspektivwechsel in der Immobilienwirtschaft“ beleuchteten die Referenten des ImmobilienForums aktuelle Branchentrends, die Zukunft der Zusammenarbeit in der digitalen Wirklichkeit und technologische Treiber. Ebenso stand auf der Agenda, in welcher Weise ökonomische und soziokulturelle Chancen und Herausforderungen die Immobilienbranche verändern werden.
Zu den Referenten gehörte auch Holger Matheis, Vorstand der BEOS AG sowie ehemaliger Leiter des Arbeitskreises der IMMOEBS e.V. in Hamburg und früherer IMMOEBS-Vorstand. In seinem Vortrag „Bauen 4.0: Flächen, Immobilien und urbane Quartiere von Bestand“ zeigte er den rund 150 Teilnehmern, welche Kriterien Immobilien erfüllen sollten, um die nächsten 50 oder mehr Jahre (unterschiedliche) Unternehmen zu beherbergen. Er nutzte dafür die Analogie zum Land Rover Defender, der sich durch außerordentliche Langlebigkeit und hohe Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Die Übertragung dieser Analogie illustrierte er an Beispielen aus dem BEOS-Portfolio – unter anderem dem Carlswerk in Köln, das schon heute eine gelungene Quartiersentwicklung mit vielfältigen Nutzungen darstellt, sowie anhand eines Projekts in Berlin-Mitte, wo BEOS einen Campus entwickeln wird, der gleichsam den Anforderungen an zeitgemäßes Arbeiten und Produzieren gerecht wird und der einen Mix aus nutzungsoffenen Flächen abbilden wird, von der Produktionshalle mit 40-Tonner-Andienung bis hin zu Büroflächen. Um solche Flächen, Immobilien und Quartiere von Bestand zu schaffen, so die Zusammenfassung von Holger Matheis, bedarf es – trotz aller technologischen Möglichkeiten – einfacher, robuster und flexibler Gebäudestrukturen mit möglichst wenig fest verbauter Technik, aber einem dichten Mix aus Flächenarten und Nutzungen.
Neben vielen weiteren Impulsen zur digitalen Wertschöpfung, zu digitalen Prozessen und Tools in verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft bot die Veranstaltung Raum für Austausch und Networking. Den Abschluss des Tages bildeten einige Gedankenexperimente zu künstlicher Intelligenz, die im anschließenden Get-together rege diskutiert wurden.